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Die Ruhrverlegung

Das Wirtschaftswunder nach dem 2. Weltkrieg löste eine stetig steigende Nachfrage nach Ruhrstahl aus. Dies machte die Erweiterung des Betriebsgeländes der Heinrichshütte erforderlich.

Im Jahr 1956 wurde die Ruhrverlegung beschlossen und am 21. Mai 1959 begann man die Ruhr zu verlegen. Vom Schepmannschen Hof am rechten Ruhrufer (nahe Westenfeld) bis zum Ruhrwehr wurde ein neues Flussbett ausgebaggert und der alte Ruhrbogen entlang der Hütte zugeschüttet. Schweres Gerät kam dabei zum Einsatz, u.a. je nach Bedarf 60 bis 75 Lkw. Ab dem 1. November 1959 befand sich die Ruhr in ihrem neuen, etwa 1,5 Kilometer langen Bett. Der Fluss verkürzte sich dadurch um einige hundert Meter.

Es war seit der Gründung der Hütte der größte Eingriff des Menschen in die natürliche Landschaftsform des Ruhrtals. Alle bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen konnten nun zu Industriegelände umgewandelt werden. Das Gelände der Hütte wuchs von etwa 830.000 Quadratmeter auf 1.31 Millionen Quadratmeter. Das erweiterte Werk war lange Zeit das größte Unternehmen im mittleren Ruhrtal.

Durch diese Maßnahme hat sich die Ruhr-Lage der Birschel-Mühle verändert. Lag sie früher direkt neben dem Fluss so schaut man jetzt auf den sogenannten toten Ruhrarm der sich vor der Birschel-Mühle wie ein wunderschöner idyllischer See erstreckt.

Die Ruhr um 1840

Die Ruhr nach der Verlegung (Karte um 2000)